MusikvereinWeigheim
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Vereinsgeschichte

Garant für den guten Ton

Michael Eckert

2014 konnte der Musikverein seinen 90. Geburtstag feiern. Doch die Anfänge reichen viel weiter zurück. „Die Gründung einer Musikkapelle in unserem schlichten Dörflein erfolgte zu Beginn der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts.“ So schreibt Josef Grimm im „Festbuch zum 4. Gau- Musikerfest des Landkapellen des Bad. und Württ. Schwarzwaldes“, das vom 11. bis 13. Juni 1927 in Weigheim gefeiert wurde. Und nicht ohne Stolz wird weiter vermerkt: „Die Weigheimer Musik war eine der ersten in der näheren wie weiteren Umgebung, da in mancher Gemeinde noch nicht derartiges existierte.“ Neben dieser Kapelle unter Ernst Hausers Führung entstand im Jahr 1886 eine weitere, die der Lehrer Leopold Fehr leitete. Allerdings zerfiel diese Gruppe bereits nach zwei Jahren wieder. Die leistungsfähigsten Musiker schlossen sich Hausers Kapelle an. Sie bestand bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Im Frühjahr 1924 entschlossen sich die Musikbegeisterten zur Gründung eines Vereins. Als Gründungsmitglieder trugen sich ein: Oberlehrer Anton Fritz, Vorsitzender und Dirigent; Christian Weißhaar, stellvertretender Vorsitzender; Alfons Weißhaar, Schriftführer; Johannes Sulzmann, Kassierer, sowie ferner Wilhelm Bechtold, Josef Bechtold I, Josef Bechtold II, Adolf Bechtold, Karl Saub, Matthias Weißhaar, Anton Hauser, Johannes Grießer, Xaver Schleicher, Franz Weißhaar, Johannes Bantle, Wilhelm Distel und August Weißhaar. Unmittelbar nach der Vereinsgründung gab es einen Dirigentenwechsel. Anton Fritz übergab den Taktstock an Martin Haller aus Trossingen. Den Vorsitz behielt er jedoch bei. In die Ära Fritz fällt ein für den jungen Verein wichtiger Schritt: der im Mai 1924 vollzogene Beitritt zu dem ein Vierteljahr zuvor gegründeten Gau der Landkapellen des badischen und württembergischen Schwarzwaldes. Darin hatten sich 15 Vereine zusammengeschlossen: Dauchingen, Bad Dürrheim, Dunningen, Mariazell, Sulgen-Sulgau, Hausen ob Rottweil, Pfaffenweiler, Obereschach, Tennenbronn, Zimmern ob Rottweil, Weigheim, Horgen, Niedereschach, Herrenzimmern und Mönchweiler. Einen Wechsel im Vorsitz musste der Verein 1927 verkraften. Gesundheitliche Gründe zwangen Anton Fritz, sein Amt niederzulegen. Der spätere Bürgermeister Alfons Käfer trat an seine Stelle. Unter seiner Ägide erlebte der Verein einen beachtlichen Aufschwung. Das Jahr 1933 stellte den Verein vor einige Anforderungen, und auch die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wirkte sich aus. Neben ihren üblichen Veranstaltungen wie Ball am Fastnachtssonntag, dem Frühlingskonzert am Ostermontag, der Weihnachtsfeier sowie Auftritten am 1. Mai, am Totensonntag und bei Nachbarvereinen „mußte“ - so vermerkt es das Protokollbuch - die Kapelle anlässlich des 44. Geburtstages Reichskanzlers Adolf Hitler am 20. April in Schura einen Fackelzug und die Pflanzung einer „Hitler-Eiche“ musikalisch begleiten. Am Anfang überwog wohl die Skepsis gegenüber den neuen Machthabern. Jedenfalls sollte es drei Jahre dauern, bis die Musiker bei ihrem traditionellen Silvesterständchen, das normalerweise dem Vorsitzenden und dem Pfarrer galt, auch beim Ortsgruppenleiter der NSDAP, Otto Hauser, ihre Aufwartung machten - ob freiwillig oder auf Druck der Obrigkeit, ist den Protokollen indes nicht zu entnehmen. „Unliebsam“ beschäftigte den Verein 1933 die Dirigentenfrage. Der bisherige Kapellmeister Josef Hargina legte sein Amt nieder. Erneut übernahm Martin Haller die Stabführung. Einen bedeutenden Einschnitt in der Vereinsgeschichte sollte das Jahr 1936 bringen. Bei der Generalversammlung am 7. Februar lehnte Anton Käfer, der die Geschicke der Musiker seit 1927 geleitet hatte, eine Wiederwahl ab - „infolge anderweitiger Beschäftigung“. Zu seinem Nachfolger wurde Johannes Bechtold gewählt. Erneut kam zudem die „Dirigentenfrage zur Sprache“. Martin Haller war es aufgrund „vieler Arbeit“ nicht länger möglich, „die Direktion zu übernehmen“. Der Ausschuss beschloss, „den Herrn Lehrer“ zu fragen, ob er diese Aufgabe übernehmen wolle. Doch der wollte offenbar nicht. Akut wurde die Nachfolgeregelung zu Beginn des Jahres 1937. Haller konnte das Amt aufgrund von Krankheit nicht länger ausüben. Der Ausschuss entschied daher, den damals 29-jährigen Musiker Adolf Bechtold zum Dirigenten ausbilden zu lassen. Euphorisch begann das Jahr 1939. In der Generalversammlung am 21. Januar wurde angeregt, anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Vereins ein kleines Fest zu veranstalten. Zudem wurde bekanntgegeben, dass die Musiker zusammen mit den anderen Vereinen auch in Weigheim einen Fastnachtsumzug zu veranstalten beabsichtigten. Tatsächlich fand der am 19. Februar auch statt; „zahlreiche Neugierige“ wurden angelockt. Am 13. August feierte die Kapelle ihren 15. Geburtstag. Es sollte das letzte Fest für lange Zeit sein. Nur wenige Tage später, am 1. September 1939, brach mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg aus. Acht Jahre ruhte wegen des Kriegs das Vereinsleben. Der Neubeginn war schwierig. Manch ein Musiker war gefallen, andere noch in Gefangenschaft. Junge Musiker mussten erst herangezogen werden, und auch die finanziellen Mittel waren knapp. Gleichwohl waren vornehmlich die Aktiven von dem Willen beseelt, den Verein wieder zu beleben. Am 4. Januar 1947 wurde er im Gasthaus Schützen neu gegründet - kein leichtes Unterfangen, hatte doch zunächst die französische Militärregierung ihre Einwilligung geben müssen. In dieser Versammlung wurden gewählt: Vorsitzender: Alfons Weißhaar, Stellvertreter: Erwin Weißhaar, Kassierer: Ottmar Weißhaar, Schriftführer: Wilhelm Distel. Den Taktstock führte, wie schon seit 1937, Adolf Bechtold. Voller Elan widmeten sich die Musiker dem Wiederaufbau ihres Vereins. Schon im ersten Jahr nahmen sie alte Traditionen wieder auf. Die Kapelle spielte wie gewohnt an Fronleichnam, beim Rosenkranzfest, sie veranstaltete einen Fastnachtsball und lud zur Weihnachtsfeier. 1948 bereits wagte sich der Verein wieder an ein Frühjahrskonzert. „Große Zufriedenheit“ herrschte in der Generalversammlung am 6. Februar 1949, konnte der Kassierer Ottmar Weißhaar doch von einem guten Kassenstand berichten, und das trotz der Währungsreform. Das Jahr 1950 war angefüllt mit zahlreichen Auftritten: Im Juni feierte der FC Vorwärts sein 30- jähriges Bestehen, im Juli begingen die Patenkapelle Harmonie Schwenningen ihr 50. und der Musikverein Dauchingen sein 80. Jubiläum. Zudem nahmen die Weigheimer am Kreismusikfest in Lauffen teil - allerdings kamen sie gar nicht zum Zuge: Wegen Zeitmangels - der Umzug war „fast endlos“ - wurde ihr Vortrag kurzerhand gestrichen. Ein Wechsel war in diesem Jahr zu verzeichnen. Dirigent Adolf Bechtold gab nach insgesamt 18-jähriger Tätigkeit den Taktstock an Otomar Götzl weiter. Fast 21 Jahre hatte er die musikalische Leitung inne. Nachdem in der Generalversammlung vom 12. Januar 1951 der Vorstand noch komplett bestätigt worden war, musste sich der Verein acht Monate später auch nach einem neuen Vorsitzenden umsehen. Alfons Weißhaar hatte sein Amt „kurzfristig niedergelegt“. Anton Hauser wurde zum Nachfolger gewählt. Zuvor hatte die Kapelle einen besonderen Erfolg errungen. Beim Bezirksmusikfest in Trossingen hatte sie sich in der Oberstufe die Note „sehr gut“ erspielt. Als besonderer Auftritt erwies sich zudem die Teilnahme am Kinderfest am 21. August in Trossingen. Da der Rundfunk Aufnahmen machte, war die Weigheimer Kapelle erstmals im Radio zu hören. Ein herausragendes Ereignis warf in diesem Jahr bereits seine Schatten voraus. Am 26. Oktober beriet der Ausschuss erstmals über die Anschaffung einer einheitlichen Uniform. An Ostern 1952 präsentierten sich die Musiker anlässlich des Doppelkonzerts mit dem Muiskverein Aldingen erstmals in neuem „Outfit“. Eine Frage, die den Verein noch jahrelang beschäftigen sollte, kam 1953 zur Sprache: die Eintragung ins Vereinsregister. Es wurde beschlossen, diesen Schritt nur zu tun, „wenn die Kosten nicht zu hoch kommen“. Ein schwerer Schlag traf den Verein 1957. Am 23.Januar verstarb der Vorsitzende Anton Hauser. Das Gründungsmitglied war ein großer Förderer und Gönner des Vereins. Dessen 31-jähriger Sohn Erwin Hauser übernahm die Geschäfte. 1962 sollte für die Musiker einen herausragenden Erfolg bringen, es sollte gar als „Markstein in die Geschichte des Vereins“ eingehen. Am 8. Juli nahm die Kapelle anlässlich des elften Musikfestes des Kreises Rottweil in Seedorf teil und stellte sich zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder einem Wertungsspiel. Dabei erzielten die Musiker einen ersten Rang in der Mittelstufe. Trotz des Auftriebs, den die Kapelle angesichts dieser Auszeichnung genoss, schien die Probemoral zu leiden. Bei der Hauptversammlung am 13. Januar 1963 drohte der Vorsitzende unumwunden mit „anderen Maßnahmen“, sollten sich die Aktiven künftig nicht pünktlich zu den Übungsstunden einfinden. Erwin Hauser hatte gerade in diesem Jahr auch allen Grund, Disziplin einzufordern, liefen doch die Vorbereitungen für die 1200-Jahr-Feier der Gemeinde auf Hochtouren, und der Musikverein hatte seinen nicht unerheblichen Beitrag zu leisten. Er steuerte nicht nur die musikalische Umrahmung bei, er gestaltete auch einen Festwagen, auf dem die Verleihung der Schenkungsurkunde im Jahr 763 dargestellt wurde. Einen Wechsel in der Führung brachte das Jahr 1964. Wegen geschäftlicher Überlastung trat Erwin Hauser nicht mehr an. Julius Dold wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Er übernahm keine leichte Aufgabe, schließlich musste das 40. Jubiläum organisiert werden. Dold meisterte diese Herausforderung; sowohl musikalisch als auch finanziell waren die Feierlichkeiten ein durchschlagender Erfolg. Am 12. September wurde der neue Kindergarten samt Jugendheim feierlich eingeweiht. Die Musiker sollten in dem Gebäude eine neue Heimat für ihre Veranstaltungen finden. Konzerte, Hauptversammlungen, Weihnachtsfeiern fanden in den folgenden Jahren regelmäßig im Jugendheim statt. 1965 wurde mit einer Tradition gebrochen. Bei der Weihnachtsfeier verzichtete der Verein auf eine Theateraufführung und gab stattdessen ein Konzert. Erst 1976 sollte dieser alte Brauch mit einer Darbietung einer Laienspielgruppe um Gerd Löwl für kurze Zeit wieder aufleben. 1967 gab der Verein eine weitere traditionelle Veranstaltung auf: Erstmals fand kein Tanzvergnügen mehr an Fasnet statt. 1968 stand Julius Dold wegen Krankheit nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Josef Hugger. Seine Amtszeit war indes nur kurz. Bereits ein Jahr darauf trat er zurück. Es sollte eineinviertel Jahre dauern, bis mit Adam Fischer ein neuer Vorsitzender gefunden werden konnte. In den 17 Jahren unter Fischers Ägide erlebten die Musiker einige Höhepunkte. Doch die ersten Jahre des siebten Jahrzehnts waren geprägt von einem häufigen Dirigentenwechsel. Otomar Götzl aus Trossingen, seit 20 Jahren für die musikalische Leitung der Kapelle verantwortlich, legte 1971 den Taktstock nieder. Der 63-jährige Adolf Bechtold, bislang zweiter Dirigent, übernahm noch einmal die Stabführung. Doch schon bei der Frühlingsfeier an Ostern 1972 war sein letzter Auftritt vor großem Publikum; Bechtold schied altershalber aus. Beim Sommerfest 1972 gab sein Nachfolger Rudolf Tschabruns aus Schura seinen Einstand. Große Ereignisse standen dem Verein 1974 bevor: Er feierte seinen 50. Geburtstag. Das Jubiläum entwickelte sich zu einem „kleinen Weigheimer Volksfest“, mehr noch: Es wurde als „glanzvolles Fest“ bewertet, wie es die Gemeinde seit ihrer 1200-Jahr-Feier 1963 nicht mehr erlebt habe. Musikalisch krönte Dirigent Rudolf Tschabrun das Jubeljahr: Er hatte eigens zum Jubiläum den „Freundschaftsmarsch“ komponiert. Nach diesem aufreibenden Jahr ging’s 1975 etwas ruhiger zu. Gleichwohl waren die Musiker gefordert. Weigheim, gerade in die Stadt Villingen- Schwenningen eingemeindet, war als Ziel des städtischen Wandertages auserkoren worden. Die musikalische Gestaltung oblag der Kapelle. Es sollte ein „wahres Festival der Volksmusik“ werden. Das Jahr 1976 brachte erneut einen Dirigentenwechsel. Am 1. September löste Franz Herre, Musiklehrer aus Trossingen, Helmut Distel ab, der nach dem Ausscheiden Rudolf Tschabruns seit 1974 die Stabführung innehatte. 1977 wurde die Premiere einer Veranstaltung gefeiert, die sich seither immer größerer Beliebtheit erfreut: Am Vatertag fand das erste Waldhüttenfest statt. 1978 war ein besonderes Jahr für den Nachwuchs. Erstmals stellte sich die Jugendgruppe einem Wertungsspiel - mit Erfolg. In der Mittelstufe für Fortgeschrittene erspielte sie sich einen zweiten Rang. Das neue Jahrzehnt begann für den Musikverein mit einem Paukenschlag. Eine Neugründung war aus formalrechtlichen Gründen erforderlich, um ins Vereinsregister eingetragen werden zu können. Bereits 1953 war eine Eintragung diskutiert, aber immer wieder verschoben worden. In der Mitgliederversammlung am 25. April 1980 wurde eine neue Satzung verabschiedet, mit der die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt wurden. Da der Verein quasi neu gegründet werden musste, waren auch Wahlen erforderlich. Dieser dritte „Gründungsvorstand“ setzte sich wie folgt zusammen: Vorsitzender: Adam Fischer, Stellvertreter: Karl Korherr, Kassierer: Josef Fischer, Schriftführer: Helmut Distel, Notenwart: Wolfgang Bechtold, Uniformwart: Ernst Kramer, Instrumentenwart: Karl-Heinz Slaminski. Aktive Beisitzer waren Otto Maier und Hermann Kutzli, die passiven Mitglieder wurden durch Leo Krüger, Karl Müller und Franz Frassmann vertreten. Im April 1981 stellte der Verein das neu eingerichtete Probelokal im alten Schulhaus der Öffentlichkeit vor. Dieses Ambiente schien die Musiker geradezu zu beflügeln. Jedenfalls absolvierten sie selten zuvor so viele Auftritte, und beim Jahresabschlusskonzert, so wurde vom Dirigenten freudig vermerkt, wurde hörbar, dass das Niveau „erheblich gestiegen“ sei. Diese Leistungssteigerung gab Helmut Distel, der nach wie vor voller Elan den Taktstock führte, berechtigten Anlass, 1982 ein ehrgeiziges Ziel vorzugeben: die Teilnahme am Wertungsspiel in Fluorn-Winzeln. Tatsächlich traten die Weigheimer im Mai beim dort abgehaltenen 23. Musikfest des Verbandes Rottweil/Tuttlingen an - das erste Mal wieder seit 1973. Die Kapelle erspielte sich in der Mittelstufe einen ersten Rang mit Belobigung - eine in der Vereinsgeschichte bis dahin nicht erreichte Auszeichnung. Stolz marschierten die Musiker nach ihrer Rückkehr unter Marschklängen ins Dorf ein. Mit einer „unerfreulichen“ Nachricht begann das Jahr 1984. In der Generalversammlung vom 17. Februar musste der Vorsitzende von zehn Austritten berichten; dem stand nur ein Neuzugang gegenüber. Zudem zeigte der Dirigent Probleme beim Nachwuchs auf: „Das Interesse lässt einfach zu wünschen übrig.“ Gleichwohl stand dem Verein ein rauschendes Fest ins Haus. Vom 6. bis 9. Juli feierte er sein 60-jähriges Bestehen. Doch begann sich Mitte der 80er-Jahre bereits die Krise abzuzeichnen, die den Verein in seinen Grundfesten erschüttern sollte. Bedingt durch Studium, berufliche Veränderungen und altersbedingte Abgänge wurde die Kapelle geschwächt. Wie angeschlagen sie 1987 war, beweist auch der Umstand, dass erstmals kein Jahreskonzert stattfand. Erschwerend kamen personelle Veränderungen hinzu. Adam Fischer, der die Geschicke des Vereins seit Dezember 1970 geleitet hatte, kandidierte nicht mehr als Vorsitzender; sein Nachfolger wurde Horst Bechtold. Auch der langjährige Dirigent Helmut Distel legte Ende des Jahres sein Amt nieder. Karl-Heinz Slaminski übernahm den Taktstock. Der schlechten Nachrichten damit nicht genug, musste die Kapelle 1988 weitere Lücken in ihren Reihen beklagen. Die Lage war Mittlerweile so prekär, „dass man nur noch die wichtigsten Auftritte wahrnehmen“ konnte. Darüber hinaus sah sich der Verein mit weiteren Turbulenzen konfrontiert. In der Generalversammlung 1988 stellte sich der erst ein Jahr zuvor gewählte Horst Bechtold nicht mehr zur Wahl. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen mit den Musikern. Auch sein Stellvertreter Wolfgang Bechtold lehnte eine erneute Kandidatur ab. Die Posten konnten nicht wieder besetzt werden. Erst 1991 gelang es, wieder Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden und des Stellvertreters zu gewinnen. Der Verein stand vor einem Scherbenhaufen. In der Zwischenzeit war es im Wesentlichen Kassierer Josef Fischer, der ihn zusammenhielt. Aller Widrigkeiten zum Trotz veranstaltete der Verein 1988 wieder ein Jahresabschlusskonzert, bei dem auch erste Früchte der intensivierten Nachwuchsarbeit geerntet werden konnten. Gleichwohl: Die Krise war noch nicht überwunden. Der Dirigent musste bei der Hauptversammlung 1989 von einem neuen Tiefstand berichten. Nur noch 28 Aktive wurden gezählt. Es war Karl-Heinz Slaminskis letzter Bericht als Verantwortlicher für den musikalischen Bereich; er legte sein Amt nieder. An seine Stelle trat Peter Klein, für den sich alle Musiker ausgesprochen hatten. Er leistete mühevolle Wiederaufbauarbeit. Sein erster großer öffentlicher Auftritt in Weigheim war bei der Jahresabschlussfeier, bei der - Ausdruck der angespannten Situation - nur ein „kleines Konzertprogramm“ dargeboten werden konnte. Doch ein viel versprechender Neuanfang war gemacht. Zu Beginn der 90er Jahre schlugen die Wellen indes noch einmal hoch im Musikverein. Auch in der Generalversammlung vom 20. April 1990 konnten die vakanten Vorstandsposten nicht besetzt werden. Die Zahl der Aktiven war stark geschrumpft, zeitweise zählte die Kapelle nur noch 15 Musiker. Auftritte waren in diesem Jahr daher spärlich gesät. Aufgrund dessen hatte der Verein auch beträchtliche finanzielle Einbußen zu verkraften. Ein Silberstreif am Horizont zeichnete sich 1991 ab. Die Nachwuchswerbung verhieß Positives. Auch die nach wie vor offene Vorstandsfrage schien 1991 geklärt werden zu können. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Oktober ließen sich Michael Schrenk und Helmut Klein als Vorsitzender und Stellvertreter aufstellen. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Bereits in der Hauptversammlung am 17. Januar 1992 trat Schrenk von seinem gerade übernommenen Amt zurück. Grund: verschiedene Unstimmigkeiten, in deren Verlauf es schließlich zum Eklat kommen sollte. Der langjährige Kassierer Josef Fischer drohte mit seinem Ausscheiden und ließ seinen Worten auch unverzüglich Taten folgen: Er trat aus dem Verein aus. Erneut schien der Verein seinem Ende nahe. Niemand war bereit, im Vorstand mitzuarbeiten. Dirigent Peter Klein sprang in die Bresche und übernahm in Personalunion das Amt des Vorsitzenden. Und die Kapelle feierte eine – wenn auch wenig beachtete Premiere: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde eine Frau in den Vorstand gewählt. Carola Schieler wurde Kassiererin; mittlerweile ist sie die „Dienstälteste„ im Führungsteam. Aufgrund der internen Probleme war das Weihnachtskonzert abgesagt, auf den März 1992 verschoben und kurzerhand als „Jahreskonzert“ deklariert worden. Dieser Frühjahrstermin wurde seither beibehalten. Das Konzert geriet ungeachtet der Querelen zu einem Erfolg. Ziel Kleins war es, die Nachwuchsarbeit weiter zu intensivieren und die Traditionstermine des Vereins wieder wahrzunehmen. Dazu zählt auch die Gestaltung des Gottesdienstes am Weißen Sonntag. 1993 wurde diese Aufgabe wieder übernommen. Ferner stand ein Großereignis bevor: 1994 beging der Musikverein sein 70- jähriges Bestehen. „Rundum gelungen, erfolgreich und schlichtweg schön“: Mit diesen Prädikaten wurde die dreitägige Feier versehen. Überhaupt ging es wieder aufwärts. Die Hauptversammlung vom 3. Februar 1995 brachte den von Klein ersehnten Wechsel im Vorsitz. Der damals 31-jährige Jochen Schieler übernahm das Amt. Stetig stieg die Zahl der Aktiven wieder. 1997 wies die Statistik 35 Musiker auf, davon zwölf unter 18 Jahren - Beweis für die profunde Jugendarbeit Kleins. Nicht zuletzt mit Blick auf das 75. Jubiläum des Vereins hatte sich der Vorstand bereits 1996 Gedanken über die Neuanschaffung von Uniformen gemacht. Beim Jahreskonzert am 28. März 1998 traten die Musiker erstmals in neuen Trachten an die Öffentlichkeit. Nur wenige Stunden vor dem Auftritt waren sie geliefert worden. Zu den Höhepunkten des Jahres zählte die Teilnahme am Eurotreff Musik in VS im September. Der Weigheimer Verein war im Übrigen der einzige der Gesamtstadt, der Quartiere für Gäste zur Verfügung gestellt hatte. Doch der Einsatz sollte sich lohnen. Das Palais Ensemble Budapest (Palota Zenekar ), das in Weigheim untergebracht war, überzeugte mit einem überragenden musikalischen Niveau. Im Jubiläumsjahr 1999 reisten die Musiker auf Einladung ihrer neuen Freunde nach Budapest. Das Jubelfest zum 75-Jährigen sollte erneut ein Glanzpunkt werden. Drei Tage wurde gefeiert; erneut erfreute ein prächtiger Festzug die Weigheimer. Ruhe kehrte im Verein im neuen Jahrtausend ein. Kontinuierlich wurde(Wieder-)Aufbauarbeit geleistet. Die Erfolge blieben nicht aus: Sowohl die Zahl der Mitglieder als auch der Zöglinge stieg. Ein besonderes Augenmerk galt der Nachwuchsarbeit. Lehrgänge im Ausbildungszentrum Spaichingen des Kreismusikverbandes Rottweil/Tuttlingen wurden obligatorisch, neue Wege über Verbandsgrenzen wurden erfolgreich mit der Kooperation mit dem Musikverein Hochemmingen und mit der Musikakademie VS beschritten. Seit 2009 wird das Jugendorchester sogar von einer Jugendlichen aus den eigenen Reihen, nämlich Jessica Pfeifer, geleitet. Ein besonderes Ereignis war der 12. Oktober 2001: Die lang ersehnte Sport- und Festhalle wurde eingeweiht, der Musikverein sorgte beim Festakt für den guten Ton. Auch die Musiker profitierten fortan von dem Neubau, können sie doch jetzt Doppelkonzerte mit befreundeten Vereinen veranstalten, was zuvor aufgrund räumlicher Beengtheit kaum möglich war. Einen einschneidenden Wechsel gab es Anfang 2002. Peter Klein gab nach 13 Jahren den Taktstock an Dirk Vosseler aus Tuningen ab. Ende 2003 übernahm Reimund Degner die musikalische Leitung, die er acht Jahre innehaben sollte. Unter seiner Stabführung erlebte die Kapelle einen deutlichen Aufschwung. Seit Anfang 2011 leitet der 20-jährige Simon Glunz die Kapelle; sein gelungenes Debüt gab er beim Adventskonzert 2011. Ganz im Zeichen der Musik stand das Wochenende vom 25. bis 27. September 2004: 80 Jahre Musikverein wurden ausgiebig gefeiert. Überhaupt verstehen die Musiker feste zu feiern. Neben dem traditionellen Waldhüttenfest erfreut sich das 2007 eingeführte Fest „Ab in die Ferien„ im idyllischen Pfarrgarten immer größerer Resonanz. Etabliert hat sich mittlerweile auch das seit 2006 veranstaltete Adventskonzert in der St.-Otmar-Kirche. Einen Wechsel im Vorstand gab es 2010. Nach fünf Jahren als Vorsitzender gab Uli Adamik das Amt ab. Sein Vorgänger wurde sein Nachfolger: Jochen Schieler leitet seitdem erneut die Geschicke des Vereins. 2014 konnte der Musikverein sein 90-jähriges Jubiläum im Rahmen eines viertägigen Festes feiern. Höhepunkt war hier der Auftritt der Tiroler Blechblasformation Viera Blech am Samstag Abend und der Jubiläumsumzug am Sonntag mit befreundeten Musikkapellen und den Weigheimer Vereinen. 2015 übernahm der Verein den Hammellauf von der Heimat- und Trachtengruppe. Dieser etablierte sich gemeinsam mit einem Oldtimertreffen als beliebtes Herbstfest. Zum Frühjahrskonzert 2017 gab Simon Glunz den Dirigentenstab ab. Sein Nachfolger ist seit Juni 2017 Bodo Hermerschmidt
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Garant für den guten Ton

Michael Eckert

2014 konnte der Musikverein seinen 90. Geburtstag feiern. Doch die Anfänge reichen viel weiter zurück. „Die Gründung einer Musikkapelle in unserem schlichten Dörflein erfolgte zu Beginn der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts.“ So schreibt Josef Grimm im „Festbuch zum 4. Gau-Musikerfest des Landkapellen des Bad. und Württ. Schwarzwaldes“, das vom 11. bis 13. Juni 1927 in Weigheim gefeiert wurde. Und nicht ohne Stolz wird weiter vermerkt: „Die Weigheimer Musik war eine der ersten in der näheren wie weiteren Umgebung, da in mancher Gemeinde noch nicht derartiges existierte.“ Neben dieser Kapelle unter Ernst Hausers Führung entstand im Jahr 1886 eine weitere, die der Lehrer Leopold Fehr leitete. Allerdings zerfiel diese Gruppe bereits nach zwei Jahren wieder. Die leistungsfähigsten Musiker schlossen sich Hausers Kapelle an. Sie bestand bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Im Frühjahr 1924 entschlossen sich die Musikbegeisterten zur Gründung eines Vereins. Als Gründungsmitglieder trugen sich ein: Oberlehrer Anton Fritz, Vorsitzender und Dirigent; Christian Weißhaar, stellvertretender Vorsitzender; Alfons Weißhaar, Schriftführer; Johannes Sulzmann, Kassierer, sowie ferner Wilhelm Bechtold, Josef Bechtold I, Josef Bechtold II, Adolf Bechtold, Karl Saub, Matthias Weißhaar, Anton Hauser, Johannes Grießer, Xaver Schleicher, Franz Weißhaar, Johannes Bantle, Wilhelm Distel und August Weißhaar. Unmittelbar nach der Vereinsgründung gab es einen Dirigentenwechsel. Anton Fritz übergab den Taktstock an Martin Haller aus Trossingen. Den Vorsitz behielt er jedoch bei. In die Ära Fritz fällt ein für den jungen Verein wichtiger Schritt: der im Mai 1924 vollzogene Beitritt zu dem ein Vierteljahr zuvor gegründeten Gau der Landkapellen des badischen und württembergischen Schwarzwaldes. Darin hatten sich 15 Vereine zusammengeschlossen: Dauchingen, Bad Dürrheim, Dunningen, Mariazell, Sulgen-Sulgau, Hausen ob Rottweil, Pfaffenweiler, Obereschach, Tennenbronn, Zimmern ob Rottweil, Weigheim, Horgen, Niedereschach, Herrenzimmern und Mönchweiler. Einen Wechsel im Vorsitz musste der Verein 1927 verkraften. Gesundheitliche Gründe zwangen Anton Fritz, sein Amt niederzulegen. Der spätere Bürgermeister Alfons Käfer trat an seine Stelle. Unter seiner Ägide erlebte der Verein einen beachtlichen Aufschwung. Das Jahr 1933 stellte den Verein vor einige Anforderungen, und auch die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wirkte sich aus. Neben ihren üblichen Veranstaltungen wie Ball am Fastnachtssonntag, dem Frühlingskonzert am Ostermontag, der Weihnachtsfeier sowie Auftritten am 1. Mai, am Totensonntag und bei Nachbarvereinen „mußte“ - so vermerkt es das Protokollbuch - die Kapelle anlässlich des 44. Geburtstages Reichskanzlers Adolf Hitler am 20. April in Schura einen Fackelzug und die Pflanzung einer „Hitler-Eiche“ musikalisch begleiten. Am Anfang überwog wohl die Skepsis gegenüber den neuen Machthabern. Jedenfalls sollte es drei Jahre dauern, bis die Musiker bei ihrem traditionellen Silvesterständchen, das normalerweise dem Vorsitzenden und dem Pfarrer galt, auch beim Ortsgruppenleiter der NSDAP, Otto Hauser, ihre Aufwartung machten - ob freiwillig oder auf Druck der Obrigkeit, ist den Protokollen indes nicht zu entnehmen. „Unliebsam“ beschäftigte den Verein 1933 die Dirigentenfrage. Der bisherige Kapellmeister Josef Hargina legte sein Amt nieder. Erneut übernahm Martin Haller die Stabführung. Einen bedeutenden Einschnitt in der Vereinsgeschichte sollte das Jahr 1936 bringen. Bei der Generalversammlung am 7. Februar lehnte Anton Käfer, der die Geschicke der Musiker seit 1927 geleitet hatte, eine Wiederwahl ab - „infolge anderweitiger Beschäftigung“. Zu seinem Nachfolger wurde Johannes Bechtold gewählt. Erneut kam zudem die „Dirigentenfrage zur Sprache“. Martin Haller war es aufgrund „vieler Arbeit“ nicht länger möglich, „die Direktion zu übernehmen“. Der Ausschuss beschloss, „den Herrn Lehrer“ zu fragen, ob er diese Aufgabe übernehmen wolle. Doch der wollte offenbar nicht. Akut wurde die Nachfolgeregelung zu Beginn des Jahres 1937. Haller konnte das Amt aufgrund von Krankheit nicht länger ausüben. Der Ausschuss entschied daher, den damals 29-jährigen Musiker Adolf Bechtold zum Dirigenten ausbilden zu lassen. Euphorisch begann das Jahr 1939. In der Generalversammlung am 21. Januar wurde angeregt, anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Vereins ein kleines Fest zu veranstalten. Zudem wurde bekanntgegeben, dass die Musiker zusammen mit den anderen Vereinen auch in Weigheim einen Fastnachtsumzug zu veranstalten beabsichtigten. Tatsächlich fand der am 19. Februar auch statt; „zahlreiche Neugierige“ wurden angelockt. Am 13. August feierte die Kapelle ihren 15. Geburtstag. Es sollte das letzte Fest für lange Zeit sein. Nur wenige Tage später, am 1. September 1939, brach mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg aus. Acht Jahre ruhte wegen des Kriegs das Vereinsleben. Der Neubeginn war schwierig. Manch ein Musiker war gefallen, andere noch in Gefangenschaft. Junge Musiker mussten erst herangezogen werden, und auch die finanziellen Mittel waren knapp. Gleichwohl waren vornehmlich die Aktiven von dem Willen beseelt, den Verein wieder zu beleben. Am 4. Januar 1947 wurde er im Gasthaus Schützen neu gegründet - kein leichtes Unterfangen, hatte doch zunächst die französische Militärregierung ihre Einwilligung geben müssen. In dieser Versammlung wurden gewählt: Vorsitzender: Alfons Weißhaar, Stellvertreter: Erwin Weißhaar, Kassierer: Ottmar Weißhaar, Schriftführer: Wilhelm Distel. Den Taktstock führte, wie schon seit 1937, Adolf Bechtold. Voller Elan widmeten sich die Musiker dem Wiederaufbau ihres Vereins. Schon im ersten Jahr nahmen sie alte Traditionen wieder auf. Die Kapelle spielte wie gewohnt an Fronleichnam, beim Rosenkranzfest, sie veranstaltete einen Fastnachtsball und lud zur Weihnachtsfeier. 1948 bereits wagte sich der Verein wieder an ein Frühjahrskonzert. „Große Zufriedenheit“ herrschte in der Generalversammlung am 6. Februar 1949, konnte der Kassierer Ottmar Weißhaar doch von einem guten Kassenstand berichten, und das trotz der Währungsreform. Das Jahr 1950 war angefüllt mit zahlreichen Auftritten: Im Juni feierte der FC Vorwärts sein 30- jähriges Bestehen, im Juli begingen die Patenkapelle Harmonie Schwenningen ihr 50. und der Musikverein Dauchingen sein 80. Jubiläum. Zudem nahmen die Weigheimer am Kreismusikfest in Lauffen teil - allerdings kamen sie gar nicht zum Zuge: Wegen Zeitmangels - der Umzug war „fast endlos“ - wurde ihr Vortrag kurzerhand gestrichen. Ein Wechsel war in diesem Jahr zu verzeichnen. Dirigent Adolf Bechtold gab nach insgesamt 18- jähriger Tätigkeit den Taktstock an Otomar Götzl weiter. Fast 21 Jahre hatte er die musikalische Leitung inne. Nachdem in der Generalversammlung vom 12. Januar 1951 der Vorstand noch komplett bestätigt worden war, musste sich der Verein acht Monate später auch nach einem neuen Vorsitzenden umsehen. Alfons Weißhaar hatte sein Amt „kurzfristig niedergelegt“. Anton Hauser wurde zum Nachfolger gewählt. Zuvor hatte die Kapelle einen besonderen Erfolg errungen. Beim Bezirksmusikfest in Trossingen hatte sie sich in der Oberstufe die Note „sehr gut“ erspielt. Als besonderer Auftritt erwies sich zudem die Teilnahme am Kinderfest am 21. August in Trossingen. Da der Rundfunk Aufnahmen machte, war die Weigheimer Kapelle erstmals im Radio zu hören. Ein herausragendes Ereignis warf in diesem Jahr bereits seine Schatten voraus. Am 26. Oktober beriet der Ausschuss erstmals über die Anschaffung einer einheitlichen Uniform. An Ostern 1952 präsentierten sich die Musiker anlässlich des Doppelkonzerts mit dem Muiskverein Aldingen erstmals in neuem „Outfit“. Eine Frage, die den Verein noch jahrelang beschäftigen sollte, kam 1953 zur Sprache: die Eintragung ins Vereinsregister. Es wurde beschlossen, diesen Schritt nur zu tun, „wenn die Kosten nicht zu hoch kommen“. Ein schwerer Schlag traf den Verein 1957. Am 23.Januar verstarb der Vorsitzende Anton Hauser. Das Gründungsmitglied war ein großer Förderer und Gönner des Vereins. Dessen 31-jähriger Sohn Erwin Hauser übernahm die Geschäfte. 1962 sollte für die Musiker einen herausragenden Erfolg bringen, es sollte gar als „Markstein in die Geschichte des Vereins“ eingehen. Am 8. Juli nahm die Kapelle anlässlich des elften Musikfestes des Kreises Rottweil in Seedorf teil und stellte sich zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder einem Wertungsspiel. Dabei erzielten die Musiker einen ersten Rang in der Mittelstufe. Trotz des Auftriebs, den die Kapelle angesichts dieser Auszeichnung genoss, schien die Probemoral zu leiden. Bei der Hauptversammlung am 13. Januar 1963 drohte der Vorsitzende unumwunden mit „anderen Maßnahmen“, sollten sich die Aktiven künftig nicht pünktlich zu den Übungsstunden einfinden. Erwin Hauser hatte gerade in diesem Jahr auch allen Grund, Disziplin einzufordern, liefen doch die Vorbereitungen für die 1200-Jahr-Feier der Gemeinde auf Hochtouren, und der Musikverein hatte seinen nicht unerheblichen Beitrag zu leisten. Er steuerte nicht nur die musikalische Umrahmung bei, er gestaltete auch einen Festwagen, auf dem die Verleihung der Schenkungsurkunde im Jahr 763 dargestellt wurde. Einen Wechsel in der Führung brachte das Jahr 1964. Wegen geschäftlicher Überlastung trat Erwin Hauser nicht mehr an. Julius Dold wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Er übernahm keine leichte Aufgabe, schließlich musste das 40. Jubiläum organisiert werden. Dold meisterte diese Herausforderung; sowohl musikalisch als auch finanziell waren die Feierlichkeiten ein durchschlagender Erfolg. Am 12. September wurde der neue Kindergarten samt Jugendheim feierlich eingeweiht. Die Musiker sollten in dem Gebäude eine neue Heimat für ihre Veranstaltungen finden. Konzerte, Hauptversammlungen, Weihnachtsfeiern fanden in den folgenden Jahren regelmäßig im Jugendheim statt. 1965 wurde mit einer Tradition gebrochen. Bei der Weihnachtsfeier verzichtete der Verein auf eine Theateraufführung und gab stattdessen ein Konzert. Erst 1976 sollte dieser alte Brauch mit einer Darbietung einer Laienspielgruppe um Gerd Löwl für kurze Zeit wieder aufleben. 1967 gab der Verein eine weitere traditionelle Veranstaltung auf: Erstmals fand kein Tanzvergnügen mehr an Fasnet statt. 1968 stand Julius Dold wegen Krankheit nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Josef Hugger. Seine Amtszeit war indes nur kurz. Bereits ein Jahr darauf trat er zurück. Es sollte eineinviertel Jahre dauern, bis mit Adam Fischer ein neuer Vorsitzender gefunden werden konnte. In den 17 Jahren unter Fischers Ägide erlebten die Musiker einige Höhepunkte. Doch die ersten Jahre des siebten Jahrzehnts waren geprägt von einem häufigen Dirigentenwechsel. Otomar Götzl aus Trossingen, seit 20 Jahren für die musikalische Leitung der Kapelle verantwortlich, legte 1971 den Taktstock nieder. Der 63-jährige Adolf Bechtold, bislang zweiter Dirigent, übernahm noch einmal die Stabführung. Doch schon bei der Frühlingsfeier an Ostern 1972 war sein letzter Auftritt vor großem Publikum; Bechtold schied altershalber aus. Beim Sommerfest 1972 gab sein Nachfolger Rudolf Tschabruns aus Schura seinen Einstand. Große Ereignisse standen dem Verein 1974 bevor: Er feierte seinen 50. Geburtstag. Das Jubiläum entwickelte sich zu einem „kleinen Weigheimer Volksfest“, mehr noch: Es wurde als „glanzvolles Fest“ bewertet, wie es die Gemeinde seit ihrer 1200- Jahr-Feier 1963 nicht mehr erlebt habe. Musikalisch krönte Dirigent Rudolf Tschabrun das Jubeljahr: Er hatte eigens zum Jubiläum den „Freundschaftsmarsch“ komponiert. Nach diesem aufreibenden Jahr ging’s 1975 etwas ruhiger zu. Gleichwohl waren die Musiker gefordert. Weigheim, gerade in die Stadt Villingen-Schwenningen eingemeindet, war als Ziel des städtischen Wandertages auserkoren worden. Die musikalische Gestaltung oblag der Kapelle. Es sollte ein „wahres Festival der Volksmusik“ werden. Das Jahr 1976 brachte erneut einen Dirigentenwechsel. Am 1. September löste Franz Herre, Musiklehrer aus Trossingen, Helmut Distel ab, der nach dem Ausscheiden Rudolf Tschabruns seit 1974 die Stabführung innehatte. 1977 wurde die Premiere einer Veranstaltung gefeiert, die sich seither immer größerer Beliebtheit erfreut: Am Vatertag fand das erste Waldhüttenfest statt. 1978 war ein besonderes Jahr für den Nachwuchs. Erstmals stellte sich die Jugendgruppe einem Wertungsspiel - mit Erfolg. In der Mittelstufe für Fortgeschrittene erspielte sie sich einen zweiten Rang. Das neue Jahrzehnt begann für den Musikverein mit einem Paukenschlag. Eine Neugründung war aus formalrechtlichen Gründen erforderlich, um ins Vereinsregister eingetragen werden zu können. Bereits 1953 war eine Eintragung diskutiert, aber immer wieder verschoben worden. In der Mitgliederversammlung am 25. April 1980 wurde eine neue Satzung verabschiedet, mit der die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt wurden. Da der Verein quasi neu gegründet werden musste, waren auch Wahlen erforderlich. Dieser dritte „Gründungsvorstand“ setzte sich wie folgt zusammen: Vorsitzender: Adam Fischer, Stellvertreter: Karl Korherr, Kassierer: Josef Fischer, Schriftführer: Helmut Distel, Notenwart: Wolfgang Bechtold, Uniformwart: Ernst Kramer, Instrumentenwart: Karl-Heinz Slaminski. Aktive Beisitzer waren Otto Maier und Hermann Kutzli, die passiven Mitglieder wurden durch Leo Krüger, Karl Müller und Franz Frassmann vertreten. Im April 1981 stellte der Verein das neu eingerichtete Probelokal im alten Schulhaus der Öffentlichkeit vor. Dieses Ambiente schien die Musiker geradezu zu beflügeln. Jedenfalls absolvierten sie selten zuvor so viele Auftritte, und beim Jahresabschlusskonzert, so wurde vom Dirigenten freudig vermerkt, wurde hörbar, dass das Niveau „erheblich gestiegen“ sei. Diese Leistungssteigerung gab Helmut Distel, der nach wie vor voller Elan den Taktstock führte, berechtigten Anlass, 1982 ein ehrgeiziges Ziel vorzugeben: die Teilnahme am Wertungsspiel in Fluorn-Winzeln. Tatsächlich traten die Weigheimer im Mai beim dort abgehaltenen 23. Musikfest des Verbandes Rottweil/Tuttlingen an - das erste Mal wieder seit 1973. Die Kapelle erspielte sich in der Mittelstufe einen ersten Rang mit Belobigung - eine in der Vereinsgeschichte bis dahin nicht erreichte Auszeichnung. Stolz marschierten die Musiker nach ihrer Rückkehr unter Marschklängen ins Dorf ein. Mit einer „unerfreulichen“ Nachricht begann das Jahr 1984. In der Generalversammlung vom 17. Februar musste der Vorsitzende von zehn Austritten berichten; dem stand nur ein Neuzugang gegenüber. Zudem zeigte der Dirigent Probleme beim Nachwuchs auf: „Das Interesse lässt einfach zu wünschen übrig.“ Gleichwohl stand dem Verein ein rauschendes Fest ins Haus. Vom 6. bis 9. Juli feierte er sein 60-jähriges Bestehen. Doch begann sich Mitte der 80er-Jahre bereits die Krise abzuzeichnen, die den Verein in seinen Grundfesten erschüttern sollte. Bedingt durch Studium, berufliche Veränderungen und altersbedingte Abgänge wurde die Kapelle geschwächt. Wie angeschlagen sie 1987 war, beweist auch der Umstand, dass erstmals kein Jahreskonzert stattfand. Erschwerend kamen personelle Veränderungen hinzu. Adam Fischer, der die Geschicke des Vereins seit Dezember 1970 geleitet hatte, kandidierte nicht mehr als Vorsitzender; sein Nachfolger wurde Horst Bechtold. Auch der langjährige Dirigent Helmut Distel legte Ende des Jahres sein Amt nieder. Karl-Heinz Slaminski übernahm den Taktstock. Der schlechten Nachrichten damit nicht genug, musste die Kapelle 1988 weitere Lücken in ihren Reihen beklagen. Die Lage war Mittlerweile so prekär, „dass man nur noch die wichtigsten Auftritte wahrnehmen“ konnte. Darüber hinaus sah sich der Verein mit weiteren Turbulenzen konfrontiert. In der Generalversammlung 1988 stellte sich der erst ein Jahr zuvor gewählte Horst Bechtold nicht mehr zur Wahl. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen mit den Musikern. Auch sein Stellvertreter Wolfgang Bechtold lehnte eine erneute Kandidatur ab. Die Posten konnten nicht wieder besetzt werden. Erst 1991 gelang es, wieder Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden und des Stellvertreters zu gewinnen. Der Verein stand vor einem Scherbenhaufen. In der Zwischenzeit war es im Wesentlichen Kassierer Josef Fischer, der ihn zusammenhielt. Aller Widrigkeiten zum Trotz veranstaltete der Verein 1988 wieder ein Jahresabschlusskonzert, bei dem auch erste Früchte der intensivierten Nachwuchsarbeit geerntet werden konnten. Gleichwohl: Die Krise war noch nicht überwunden. Der Dirigent musste bei der Hauptversammlung 1989 von einem neuen Tiefstand berichten. Nur noch 28 Aktive wurden gezählt. Es war Karl-Heinz Slaminskis letzter Bericht als Verantwortlicher für den musikalischen Bereich; er legte sein Amt nieder. An seine Stelle trat Peter Klein, für den sich alle Musiker ausgesprochen hatten. Er leistete mühevolle Wiederaufbauarbeit. Sein erster großer öffentlicher Auftritt in Weigheim war bei der Jahresabschlussfeier, bei der - Ausdruck der angespannten Situation - nur ein „kleines Konzertprogramm“ dargeboten werden konnte. Doch ein viel versprechender Neuanfang war gemacht. Zu Beginn der 90er Jahre schlugen die Wellen indes noch einmal hoch im Musikverein. Auch in der Generalversammlung vom 20. April 1990 konnten die vakanten Vorstandsposten nicht besetzt werden. Die Zahl der Aktiven war stark geschrumpft, zeitweise zählte die Kapelle nur noch 15 Musiker. Auftritte waren in diesem Jahr daher spärlich gesät. Aufgrund dessen hatte der Verein auch beträchtliche finanzielle Einbußen zu verkraften. Ein Silberstreif am Horizont zeichnete sich 1991 ab. Die Nachwuchswerbung verhieß Positives. Auch die nach wie vor offene Vorstandsfrage schien 1991 geklärt werden zu können. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Oktober ließen sich Michael Schrenk und Helmut Klein als Vorsitzender und Stellvertreter aufstellen. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Bereits in der Hauptversammlung am 17. Januar 1992 trat Schrenk von seinem gerade übernommenen Amt zurück. Grund: verschiedene Unstimmigkeiten, in deren Verlauf es schließlich zum Eklat kommen sollte. Der langjährige Kassierer Josef Fischer drohte mit seinem Ausscheiden und ließ seinen Worten auch unverzüglich Taten folgen: Er trat aus dem Verein aus. Erneut schien der Verein seinem Ende nahe. Niemand war bereit, im Vorstand mitzuarbeiten. Dirigent Peter Klein sprang in die Bresche und übernahm in Personalunion das Amt des Vorsitzenden. Und die Kapelle feierte eine – wenn auch wenig beachtete Premiere: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde eine Frau in den Vorstand gewählt. Carola Schieler wurde Kassiererin; mittlerweile ist sie die „Dienstälteste„ im Führungsteam. Aufgrund der internen Probleme war das Weihnachtskonzert abgesagt, auf den März 1992 verschoben und kurzerhand als „Jahreskonzert“ deklariert worden. Dieser Frühjahrstermin wurde seither beibehalten. Das Konzert geriet ungeachtet der Querelen zu einem Erfolg. Ziel Kleins war es, die Nachwuchsarbeit weiter zu intensivieren und die Traditionstermine des Vereins wieder wahrzunehmen. Dazu zählt auch die Gestaltung des Gottesdienstes am Weißen Sonntag. 1993 wurde diese Aufgabe wieder übernommen. Ferner stand ein Großereignis bevor: 1994 beging der Musikverein sein 70-jähriges Bestehen. „Rundum gelungen, erfolgreich und schlichtweg schön“: Mit diesen Prädikaten wurde die dreitägige Feier versehen. Überhaupt ging es wieder aufwärts. Die Hauptversammlung vom 3. Februar 1995 brachte den von Klein ersehnten Wechsel im Vorsitz. Der damals 31-jährige Jochen Schieler übernahm das Amt. Stetig stieg die Zahl der Aktiven wieder. 1997 wies die Statistik 35 Musiker auf, davon zwölf unter 18 Jahren - Beweis für die profunde Jugendarbeit Kleins. Nicht zuletzt mit Blick auf das 75. Jubiläum des Vereins hatte sich der Vorstand bereits 1996 Gedanken über die Neuanschaffung von Uniformen gemacht. Beim Jahreskonzert am 28. März 1998 traten die Musiker erstmals in neuen Trachten an die Öffentlichkeit. Nur wenige Stunden vor dem Auftritt waren sie geliefert worden. Zu den Höhepunkten des Jahres zählte die Teilnahme am Eurotreff Musik in VS im September. Der Weigheimer Verein war im Übrigen der einzige der Gesamtstadt, der Quartiere für Gäste zur Verfügung gestellt hatte. Doch der Einsatz sollte sich lohnen. Das Palais Ensemble Budapest (Palota Zenekar ), das in Weigheim untergebracht war, überzeugte mit einem überragenden musikalischen Niveau. Im Jubiläumsjahr 1999 reisten die Musiker auf Einladung ihrer neuen Freunde nach Budapest. Das Jubelfest zum 75-Jährigen sollte erneut ein Glanzpunkt werden. Drei Tage wurde gefeiert; erneut erfreute ein prächtiger Festzug die Weigheimer. Ruhe kehrte im Verein im neuen Jahrtausend ein. Kontinuierlich wurde(Wieder-)Aufbauarbeit geleistet. Die Erfolge blieben nicht aus: Sowohl die Zahl der Mitglieder als auch der Zöglinge stieg. Ein besonderes Augenmerk galt der Nachwuchsarbeit. Lehrgänge im Ausbildungszentrum Spaichingen des Kreismusikverbandes Rottweil/Tuttlingen wurden obligatorisch, neue Wege über Verbandsgrenzen wurden erfolgreich mit der Kooperation mit dem Musikverein Hochemmingen und mit der Musikakademie VS beschritten. Seit 2009 wird das Jugendorchester sogar von einer Jugendlichen aus den eigenen Reihen, nämlich Jessica Pfeifer, geleitet. Ein besonderes Ereignis war der 12. Oktober 2001: Die lang ersehnte Sport- und Festhalle wurde eingeweiht, der Musikverein sorgte beim Festakt für den guten Ton. Auch die Musiker profitierten fortan von dem Neubau, können sie doch jetzt Doppelkonzerte mit befreundeten Vereinen veranstalten, was zuvor aufgrund räumlicher Beengtheit kaum möglich war. Einen einschneidenden Wechsel gab es Anfang 2002. Peter Klein gab nach 13 Jahren den Taktstock an Dirk Vosseler aus Tuningen ab. Ende 2003 übernahm Reimund Degner die musikalische Leitung, die er acht Jahre innehaben sollte. Unter seiner Stabführung erlebte die Kapelle einen deutlichen Aufschwung. Seit Anfang 2011 leitet der 20-jährige Simon Glunz die Kapelle; sein gelungenes Debüt gab er beim Adventskonzert 2011. Ganz im Zeichen der Musik stand das Wochenende vom 25. bis 27. September 2004: 80 Jahre Musikverein wurden ausgiebig gefeiert. Überhaupt verstehen die Musiker feste zu feiern. Neben dem traditionellen Waldhüttenfest erfreut sich das 2007 eingeführte Fest „Ab in die Ferien„ im idyllischen Pfarrgarten immer größerer Resonanz. Etabliert hat sich mittlerweile auch das seit 2006 veranstaltete Adventskonzert in der St.-Otmar-Kirche. Einen Wechsel im Vorstand gab es 2010. Nach fünf Jahren als Vorsitzender gab Uli Adamik das Amt ab. Sein Vorgänger wurde sein Nachfolger: Jochen Schieler leitet seitdem erneut die Geschicke des Vereins. 2014 konnte der Musikverein sein 90-jähriges Jubiläum im Rahmen eines viertägigen Festes feiern. Höhepunkt war hier der Auftritt der Tiroler Blechblasformation Viera Blech am Samstag Abend und der Jubiläumsumzug am Sonntag mit befreundeten Musikkapellen und den Weigheimer Vereinen. 2015 übernahm der Verein den Hammellauf von der Heimat- und Trachtengruppe. Dieser etablierte sich gemeinsam mit einem Oldtimertreffen als beliebtes Herbstfest. Zum Frühjahrskonzert 2017 gab Simon Glunz den Dirigentenstab ab. Sein Nachfolger ist seit Juni 2017 Bodo Hermerschmidt